Tipps für Ensembles

Seit 2011 organisieren und veranstalten wir Konzerte für Kinder und Familien an einem ungewöhnlichen Ort, in einer Kinderklinik, dem Stuttgarter "Olgahospital". Trotzdem ist es uns wichtig, dass unser Publikum beim Besuch unserer Veranstaltung das Gefühl hat, ein "echtes" Konzert zu erleben mit Musikern, Bühne, Licht und allem was dazu gehört.

Nach 9 Jahren unserer Veranstaltungsreihe und über 70 Konzerten, haben wir unterschiedliche Erfahrungen gesammelt und möchten unsere Beobachtungen und Eindrücke an die Musiker, Ensembles und Moderatoren weiter geben. Bevor der erste Ton bei einem Konzert erklingt, ist es hilfreich folgende 5 Punkte zu beachten, wenn Kinder im Publikum sitzen:

1. KONZERTLÄNGE: 35 bis 40 Minuten

Erwachsene können sich durchschnittlich 45 bis maximal 90 Minuten lang konzentrieren. Kinder dagegen versuchen es gar nicht zu verheimlichen, wenn ihre Konzentrationsgrenze überschritten wurde. Daher empfehlen wir die Dauer des gesamten Konzertes inklusive Moderation zu begrenzen. 

 

2. KONZERTKLEIDUNG: festlich oder einheitlich

Kinder merken es sofort, ob die Künstler Wert auf Kleidung und somit auch auf die Bühnenpräsenz legen oder ob sie in Jeans und T-Shirt auftreten. Daher empfehlen wir in einheitlicher Konzertkleidung auf die Bühne zu kommen. Im Zweifel auch ganz in "schwarz" oder "schwarz-weiß". 

 

3. MODERATION: professionell und vorbereitet

Die Qualität der Moderation ist genauso wichtig wie die Qualität der dargebotenen Musik. Spontane Ansagen oder nicht geprobte Texte werten das Konzert ab und verunsichern das Publikum. Kinderkonzerte bedürfen genauso professioneller Moderation wie Veranstaltungen für Erwachsene. Im Idealfall beträgt die Dauer der Moderation ein Drittel der Musikdauer (Moderation zu Musik 1:3)

 

4. INTERAKTION: aktives Publikum hört besser zu

Um die Aufmerksamkeit des Publikums immer wieder neu zu wecken, ist es hilfreich nach ca. 15 Minuten Konzentration Aktivierungselemente einzusetzen. Die Kinder können dabei mit rhythmischem Klatschen, Gesang oder Ratespielen aktiviert werden. Sehr wirksam ist auch ein kurzes und klar begrenztes Aufstehen, Springen, Tanzen oder Umhergehen. 

 

5. DRAMATURGIE: Spannungsaufbau und Abwechslung

Ein Abwechslungsreiches Programm ist nicht nur bei Kindern anregend und erfolgsversprechend. Langsame, leise und anstrengende Musikstücke erfordern auch Konzentration des Publikums und sind oft zu Beginn des Konzertes günstiger positioniert als in der Schlussphase. Gute und reibungslose Übergänge verhindern einen Spannungsabfall.